Ein Tag in der Hölle
zeroterm | 28. Juni 2007 | 22:22Oh wie krass der Tag heute doch war. In der früh gings noch relativ normal los. Erst eine reguläre Vorlesung AlgoDat, danach die extrem angereicherte AlgoDat-Erweiterungsvorlesung. Die allein verursacht ja scho Kopfschmerzen. Naja gut danach noch die SE II Übung, des wär ja alles noch im Rahmen eines normalen Donnerstag. aber dann…
Um 13:00 Uhr war Kryptographie-Kolloquium angesagt und um 14:00 Uhr, wäre es dann weiter gegangen zum IT-Projektmeeting (Präsentation des aktuellen Stands und weitere Planungen). Tsja um 13:00 hat unser Krypto-Professor erstmal noch ne halbe Stunde lang Jemanden etwas an der Tafel vorgerechnet und uns warten lassen. Naja dann gings erstmal zu den Rechneräumen um dort die Implementierungen unsere einzelnen Verfahren vorzuführen. Dies dauerte pro Person erstmal 20 Minuten, weil er ja zu fast allem ewig viele Fragen gestellt hab.
Aber gut, kommt man eben ne halbe Stunde zu spät zum Meeting. Vorteilhaft, dass der betreuende Professor es nicht so eng gesehen hat. Er wusste das ich von einer anderen Präsentation kommen. Hmmm, ab diesem Zeitpunkt (14:30 Uhr) hat dann auch mein Kopf sich dazu entschieden mich zu hassen. Bei der Besprechung also angekommen, musste ich mich erstmal thematisch einfinden und dann auch noch ein paar schlaue Kommentare abgeben.
So das Ganze überstanden, stiefelten wir (mein Kryptographie-Kommilitone und ich) wieder zum Kolloquium und dachten jetzt gehts also gleich los. Aber Pustekuchen! Erstmal meint der Prof wir treffen uns dann erst in einer viertel Stunde und die Anderen unserer Gruppe wären auch nicht, wie eigentlich angenommen, abgefragt worden. Wir sollen doch selbst entscheiden wer als Erster in das persönliche Gespräch geht. Das wurde mit einem W20 ausgewürfelt. Immer im Hinterkopf die Worte des Profs: “Naja wir machen dann halt einfach ne halbe Stunde für jeden *grins*”. Meine Nerven gingen immer mehr daran kaputt. Schließlich wartete ich da nun schon seit über 3 Stunden auf dieses Highlight. Und dann als es ausgewürfelt war… was soll ich sagen, ich war vierter. Folglich nochmal über eineinhalb Stunden warten. Meine Nerven lagen immer mehr blank und die Tatsache, dass wir dann aus Panik nochmal das Skript durchgegangen sind hat es nicht besser gemacht. Die letzten 15 Minuten bevor ich dran hab ich scho langsam es zittern angefangen — irgendwie voll krass, so einen Leistungsdruck hatte ich schon seit ner halben Ewigkeit nicht mehr. 10 Minuten vor beginn hab ich mich dann mit ner sagen wir mal gewissen Mengen Koffein vollgepumpt.
Jetzt war es also soweit. Als erstes bekam ich ein leeren Blatt Papier in die Hand gedrückt und dann gings los. “So wir wollen ja Public Key Kryptographie betreiben. Was ist die grundsätzliche
Annahme die hierfur zugrunde liegt?”, “Warum betrachten wir die elliptischen Kurven im projektiven Raum und wie kann man sich die unendlich fernen Punkte vorstellen?” waren so die Eingangsfragen. Sobald man irgendein Wort benutzt hat, um etwas zu erklären gings gleich damit weiter das man wiederum genau das erklären sollte, usw. usw. Coolerweise war all der Stress aber nicht ganz umsonst, denn letztendlich hat er gemeint ich steht zwischen ner 1 und ner 2. Er müssen sich halt noch überlegen was er mir gibt. Wenigstens ein Happy End. Und das trotz der bereits donnernden Kopfschmerzen, die sich bis dahin kontiuierlich über drei Stunden hinweg verstärkt hatten. War ich froh als ich alles überstanden hatte!!!
Und was mich heute abend noch ziemlich geschockt hat, war die Nachricht von einem Selbstmord innherhalb unserer FH und deren offensichtlicher Verschleierung!!! Vor nicht mal zwei Wochen muss sich wohl ein(e) Stundent(in) im BWL-Gebäude vom vierten Stock in die Tiefe gestürzt haben. Quelle hierfür ist eine sehr gute Freundin die es wiederrum von einer Komilitonin erfahren hat. Diese hat es über ihre Professorin erfahren und auch, das die gesamte Belegschaft unserer FH zum schweigen verdonnert sei. Fakt ist auch das der Ort des Geschehens (Dachterasse des Gebäudes) über eine Woche lang gesperrt war, ohne das Jemand wusste warum. Find ich schon richtig hart, weil man auch einfach nirgends etwas darüber gelesen oder gehört hat. Total Abgestranged!


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Ein gedanklicher Erguss zu “Ein Tag in der Hölle”